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So wird die Anlage des neuen Rasens garantiert ein Erfolg

Wer im Sommer mit nackten Füssen durch saftiges, grünes Gras laufen möchte, der sollte jetzt im Frühling Rasen aussäen.

Dichter, sattgrüner Rasen gehört für die meisten Gärtner und Gärtnerinnen einfach dazu. Denn Grasflächen laden zum Entspannen, Spielen oder Verweilen ein, sie grenzen einzelne Gartenbereiche voneinander ab und betonen Beete oder Rabatten. Doch wenn Rasen frisch angelegt oder erneuert werden muss, sollten Gärtner und Gärtnerinnen einige wichtige Vorbereitungen treffen. Nicht nur Sonneneinfall, Temperatur und Bodenbeschaffenheit müssen stimmen, auch das Saatgut muss zum Standort passen, damit die empfindlichen Grassamen zuverlässig keimen. Und auch nach der Aussaat will der junge Rasen gepflegt werden, damit er zu einem dichten und widerstandsfähigen „grünen Teppich“ heranwächst.

Rasen anlegen leicht gemacht

Wer einen Rasen anlegen möchte oder die strapazierte Grünfläche erneuern will, sollte am besten im Frühjahr zur Tat schreiten. Denn zum einen herrschen zwischen April und Mai ideale Temperaturen, welche die Keimung des Rasens begünstigen. Zum anderen kann Feuchtigkeit im Boden besser gehalten werden. Dadurch vertrocknen die jungen Graspflanzen besonders im Anfangsstadium nicht gleich und Gärtner oder Gärtnerinnen müssen den jungen Rasen weniger wässern. Bevor es jedoch an die Aussaat geht, muss das passende Saatgut gewählt werden. Zierrasen ist zwar besonders dicht und grün, aber auch sehr pflegeintensiv und nicht robust. Spiel- und Sportrasen hingegen gedeiht auch bei hoher Belastung und kann nahezu überall wachsen. Rasen für den Schatten eignet sich zur Aussaat unter Bäumen, Sträuchern oder hinter Gebäuden und Mauern und verträgt auch hohe Feuchtigkeit gut. Trockenrasen hingegen bildet sehr tiefe Wurzeln aus, sodass er auch bei starker Sonneneinstrahlung und wenig Wasser noch grün bleibt. Blührasen bzw. Blumenrasen bezeichnet eine Mischung, welche sich bereits wenige Wochen nach der Aussaat zu einer Fettwiese entfaltet.

Die verschiedenen Rasenmischungen werden als nackte Samen, ummantelte Samen oder Pellets vertrieben. Während nackte und ummantelte Samen schnell von der Sonne ausgetrocknet, vom Wind verweht oder vom Regen weggewaschen werden können, sind Pellets sehr robust. Die Hülle aus Ton, Stärke und Dünger garantiert einen perfekten Bodenkontakt und schützt den Samen zudem vor Austrocknung, Verwehung, Auswaschung und Tierfrass. Doch ob nackter Samen, ummantelter Samen oder Pellets - von den mehr als 10‘000 Gräsern weltweit eignen sich nur etwa 10 für die Anlage eines Rasens. Je nach Mischung werden dazu verschiedene Sorten miteinander kombiniert, um so die typische Farbe, Dichte, Krankheitstoleranz oder Schnittverträglichkeit des Rasens zu erhalten. Doch allein das Mischen einzelner Grassorten ergibt noch lange keine hochwertige Rasensaat. Vielmehr müssen die einzelnen Gräserarten und –sorten aufeinander abgestimmt sein. Das erfordert nicht nur viel Wissen über die Pflanzen selbst sondern auch um die Wechselwirkungen der einzelnen Komponenten. Dieses Wissen wird nur durch intensive Forschung erlangt. Daher ist es nachvollziehbar, dass hochwertiger Rasen seinen Preis hat.

In der Regel bestehen die meisten Mischungen für Rasen aus den Grassorten Raygras, Wiesenrispe, Straussgras, Rotschwingel und Rohrschwingel. Raygras und Rohrschwingel sind in jeder Rasenmischung anzutreffen, denn sie zeichnen sich durch einen schnellen Keimprozess, eine hohe Frosttoleranz, eine hohe Trittfestigkeit und eine schnelle Regenerationsfähigkeit aus. Allerdings können sie auf sehr feuchten oder sehr trockenen Böden sowie bei wenigen Nährstoffen nicht gedeihen. Die Wiesenrispe zählt zu den Ausläufer bildenden Gräsern und ist daher unverwüstlich – ob bei starker Beanspruchung oder bei langer Trockenheit. Straussgräser hingegen sind Pflanzen mit sehr schmalen und intensivgrünen Blättern. Sie haben einen hohe Trittfestigkeit und eine starke Schnittverträglichkeit, welche sie jedoch nur bei ausreichend Wasser und Nährstoffen ausbilden. Rotschwingel werden als die robustesten Gräser in Rasenmischungen gehandelt, denn sie vertragen starke Temperaturschwankungen sowie tiefe Schnitte und benötigen wenig Wasser und Nährstoffe. Aber Rotschwingel sind nur mässig trittfest und schattentolerant.

Einen neuen Rasen säen

Im ersten Schritt muss der Boden für den Rasen vorbereitet werden. Denn eine gute Basis ist die halbe Miete. Bei kleinen Flächen genügt es, mit einem stabilen Spaten das Erdreich etwa 20 cm umzugraben und dabei die Erde zu reinigen. Doch vor allem auf stark verdichteten oder unkrautüberwucherten Böden sowie bei grossen Flächen bietet sich eine Gartenfräse an. Mithilfe dieser wird die Erde in 4 Durchgängen so lange bearbeitet, bis Steine und Unkräuter an die Oberfläche gelangen und entfernt werden können. Da Rasen am besten auf leicht sandigen Böden wächst, ist es empfehlenswert im Rahmen des Umgrabens oder Fräsens mit spezieller Rasenerde nachzuhelfen. RICOTER hat Rasenprodukte für unterschiedliche Rasentypen im Sortiment, die perfekt zum neuen Gartenprojekt passen.

Wenn der Boden nun richtig vorbereitet ist, sollte er geebnet werden. Die meisten Gärtner und Gärtnerinnen verwenden hierfür nur wenig Zeit, doch das rächt sich bei jedem Mähen. Denn nichts ist anstrengender als einen Rasenmäher über ein unebenes Gelände zu bewegen. Um die Oberfläche feinkrümelig und eben zu bekommen, wird das gesamte Areal mit einer grossen Harke oder einem Brett planiert. Dabei können auch noch Steine, Wurzeln oder Unkräuter, welche vorher übersehen wurden, entfernt werden. Vor allem bei sandigen Böden kann es möglich sein, dass der Boden noch immer zu locker ist und nachsackt. Dann empfiehlt es sich, eine Walze einzusetzen und so den Boden nachzudichten. Das vorbereitete Areal wird zum Schluss gründlich gewässert und sollte dann etwa 1 Woche ruhen. In dieser Zeit kann eine Bodenprobe entnommen werden. Denn liegt der pH-Wert unter 5,5 müssen Gärtner und Gärtnerinnen später die Rasensaat mit Kalk vermengen.

Für die Aussaat eignet sich am besten ein windstiller, trockener, bewölkter Tag. Denn dann werden nackte oder ummantelte Saaten nicht weggeweht, ausgetrocknet oder fortgeschwemmt, was ein unregelmässiges Ergebnis zur Folge hätte. Bei Rasenpellets spielt das Wetter keine Rolle, denn nach dem Kontakt mit Wasser haften sie am Boden. Es ist wichtig, die Samen abzuwiegen. Grundsätzlich sind 25 bis 30 Gramm/m2§ Saat ideal. Denn bei zu dichter Aussaat setzen sich die schnellwüchsigen Grassorten durch und der Rasen kann rasch buschig aussehen. Vor dem Rasen säen werden die verschiedenen Samen der Packung noch einmal gut durchgeschüttelt und dann mit der gleichen Menge Sand vermischt. Wenn Gärtner und Gärtnerinnen die Rasensaat anschliessend mithilfe eines Streuwagens oder per Hand gleichmässig verteilen, leicht einrechen und gut wässern, dann ist der Traum vom dichten grünen Teppich schon bald wahr.

Nach der Aussaat den Rasen richtig pflegen

Die ersten zarten Halme sind bei regelmässigen Wassergaben meist nach etwa 2 Wochen sichtbar. Aufgrund der unterschiedlichen Keimgeschwindigkeit der einzelnen Grassorten vergehen aber mindestens 4 Wochen, bis wirklich alle Samen die Erdoberfläche durchbrochen haben. Vor allem in der ersten Wachstumsperiode ist es unabdingbar, die Wasserversorgung sicherzustellen. Denn das Wurzelsystem der Graspflanzen ist noch nicht vollständig ausgebildet, sodass es bei Trockenheit schnell zum Absterben kommt. Doch statt viel Wasser ist es besser, mehrmals täglich für wenige Minuten zu wässern. So wird der gefürchteten Wurzelfäule vorgebeugt.

Da besonders Phosphor für die Ausbildung von dichtem, grünem Blattgewebe zuständig ist, kann ein spezieller Rasendünger helfen, die noch jungen, hungrigen Rasenpflanzen optimal zu versorgen. Am besten wird der Dünger direkt mit der Aussaat ausgebracht, um so bei Bedarf für die Pflanzen zur Verfügung zu stehen. Bei Rasenpellets hingegen muss nicht gedüngt werden, da in der Hülle bereits ausreichend Nährstoffe enthalten sind. Bleibt das Schnittgut nicht auf dem Rasen als Mulchmaterial liegen, müssen Gärtner und Gärtnerinnen während des Jahres noch einmal den Rasen düngen – im Frühjahr und Sommer mit einem stickstoffbetontem und im Herbst mit kaliumbetontem Dünger.

Wenn die meisten Grashalme mehr als 10 cm Höhe erreicht haben, ist es Zeit für eine Kürzung. Bei der ersten Mahd genügt eine Endhöhe von 5 cm, denn die Pflanzen sind noch nicht so stabil. Erst mit der Zeit kann der Rasen dann auf die endgültige Höhe zurückgeschnitten werden. Bei Schattenrasen bleibt es bei 5 cm, Zierrasen wird auf 3 cm und Spielrasen auf 4 cm gekürzt. Neben Licht, Wasser, Dünger und Schnitt benötigen die Rasenpflanzen auch Luft zum Atmen. Daher sollten Gärtner und Gärtnerinnen im Herbst den Rasen auch vertikutieren und so Filz sowie Moos und abgestorbene Pflanzenteile aus dem Gras holen.

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